NASA bestätigt: Fragment von ISS-Müll ist in Haus in Florida gekracht

Als ein Stück Weltraummüll von der ISS Anfang März unkontrolliert verglüht ist, sind nicht alle Trümmer ins Meer gefallen. Das hat die NASA jetzt bestätigt.

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Rechts das Fragment, links ein unversehrtes Original

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Bei dem Fragment einer ausrangierten Batteriepalette der ISS, das den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überstanden hat und in ein Gebäude im US-Bundesstaat Florida gekracht ist, handelt es sich um ein Stützelement. Das hat die Analyse der NASA ergeben, teilte die US-Weltraumagentur jetzt mit. Es besteht demnach aus einer korrosionsbeständigen Nickelbasislegierung der Marke Inconel und wiegt im unversehrten Zustand rund 800 Gramm.

Mit weiteren Untersuchungen soll jetzt ermittelt werden, warum das Fragment den Wiedereintritt in die Atmosphäre überstanden hat. Das geschehe regelmäßig, wenn solche Trümmer gefunden werden und soll bei der Erstellung möglichst realitätsgetreuer Modelle helfen.

Das Fragment war am 8. März um 20:34 Uhr MEZ in das Haus von Alejandro Otero in Naples in Florida gekracht. Dort hat es eine Decke durchschlagen und ein Loch im Fußboden hinterlassen. Der Sohn des Eigentümers hat sich zwei Räume daneben aufgehalten und wurde dementsprechend knapp verfehlt. Die Daten passen fast auf die Minute zu dem Absturz einer ausrangierten Batteriepalette der ISS, die am 8. März über dem Golf von Mexiko in die Atmosphäre eingetreten und größtenteils verglüht ist. Deswegen wurde bereits davon ausgegangen, dass es sich um ein Fragment davon gehandelt hat. Für die endgültige Bestätigung musste aber die Analyse der NASA abgewartet werden. Das Ergebnis heißt auch, dass wohl die USA für die Schäden aufkommen müssen.

Das nicht komplett verbrannte Fragment war Teil der Stützkonstruktion, nicht der entsorgten Batterien selbst. Bei der abgestürzten Batteriepalette handelt es sich um das größte Stück Weltraummüll, das je für einen unkontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre von der ISS abgekoppelt wurde.

Die Batterien waren bei mehreren Außeneinsätzen von der Raumstation entfernt worden. Am 11. März 2021 wurde die Palette ins All entlassen. Damals erwartete man, dass das Objekt zwei bis vier Jahre um die Erde kreisen und dann "harmlos" in der Atmosphäre verglühen dürfte. Vor dem Wiedereintritt war dann darauf hingewiesen worden, dass Fragmente die Oberfläche erreichen könnten, aber sehr wahrscheinlich über einem Ozean. Vorab hat es sogar in Deutschland eine Warnung gegeben.

(mho)